Wilhelm Deffke

Wilhelm Deffke

Einer der einflussreichsten Designer des
20. Jahrhunderts

Wilhelm Deffke wird heute international zu Recht als „Father of the modern Logo“ (Steven Heller) angesehen; seine Bedeutung als prägender Gestalter unserer modernen Lebenswelt sollte einer größeren Öffentlichkeit vermittelt werden. Zu diesem Zweck hat die Bröhan Design Foundation den Nachlass wissenschaftlich aufgearbeitet. Die langjährigen Forschungen mit einem Team von renommierten Kunsthistorikern führten zu einer großen Werkschau und einem Buch über den Künstler. Ergreifen Sie die Gelegenheit zur längst fälligen Wiederentdeckung einer gestalterischen Ausnahmepersönlichkeit!

Torsten Bröhan, CEO Bröhan Design Foundation

Erste Jahre

Wilhelm Deffke wird am 23. April 1887 in Elberfeld, heute ein Ortsteil von Wuppertal, geboren. Nach einer Ausbildung als Musterzeichner in der Textilindustrie besucht er erfolgreich die Städtische Handwerker- und Kunstgewerbeschule. Er ist ein herausragender Schüler, der das neue Logo der Schule entwirft und als Preisträger einen Studienaufenthalt in den Niederlanden bei Johan Thorn Prikker, Jan Toorop und Chris Lebeau absolviert. Danach geht er nach Berlin.

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Die Arbeit mit Peter Behrens

Nach verschiedenen Stationen in grafischen Betrieben in Berlin und Hamburg wird er 1909 künstlerischer Mitarbeiter im Atelier von Peter Behrens in Neubabelsberg. Er ist beteiligt an der Gestaltung des Corporate Design für die AEG und lernt die Architekten Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Heinrich Laurenz Dietz kennen. Nach einem Jahr verlässt er das Atelier Behrens und wird Lehrer an der Schule Reimann in Berlin. Dort entstehen seine ersten Plakate. Von 1912 bis 1914 leitet er das Entwurfsatelier der Druckerei Otto Elsner, Berlin. Für Elsner gestaltet er die herausragenden Werbeschriften Imperator auf See und den Prospekt HAPAG Amerika Reisen. Im Ersten Weltkrieg wird er 1915 verwundet entlassen.

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Eigene Wege

Noch während des Ersten Weltkriegs gründet er gemeinsam mit Carl Ernst Hinkefuß eines der ersten unabhängigen Werbeateliers in Deutschland, Wilhelmwerk – Pflegestätte Deutscher Werkkunst. Sie spezialisieren sich auf das Design von Logos und geben 1917 das Buch Handelsmarken und Fabrikzeichen heraus. 1919 gewinnt Deffke den Wettbewerb zur Gestaltung des Werbeauftritts der Zigarettenfabrik Reemtsma. Er macht sich selbstständig. Im Atelier Deffke entstehen in den Folgejahren Logos, Plakate, Verpackungen, Messeauftritte, Architekturentwürfe für Reemtsma, Mauxion, Vox, Rückforth, Tesma.

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Ausstellungen, Architektur, Professor in Magdeburg

Auf Initiative von Bruno Taut wird Deffke zum künstlerischen Leiter der Ausstellung Der Zucker, in Magdeburg berufen. Er entwirft das spektakuläre Bienenlogo, Plakate, Broschüren, Ausstellungsarchitektur. Es folgt die Berufung zum Direktor und Professor an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Magdeburg. Gemeinsam mit Walter Dexel, Johannes Molzahn prägt er die Lehre an der Schule bis zur Entlassung durch die Nationalsozialisten.

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Selbstständiger Logodesigner

Nach seiner Entlassung zieht er mit seiner Familie nach Woltersdorf bei Berlin und gründet ein Atelier in Berlin-Wilhelmshagen. Zunächst arbeitet er für den Konzern British American Tobacco (BAT), in den folgenden Jahren entstehen mehr als 4000 Logoentwürfe für die deutsche Industrie. Mit dem Kriegsende verliert er einen großen Teil seiner künstlerischen Arbeiten und seine Bibliothek.

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Nachkriegszeit

Nach Kriegsende wird Deffke wieder als Direktor an der Meisterschule für das gestaltende Handwerk Magdeburg eingesetzt. Er entwirft 1947 das Plakat für die Wiederaufbauausstellung Magdeburg lebt. Der Versuch einer Atelierneugründung in Berlin-Charlottenburg scheitert auch aufgrund seiner Erkrankung. Im März 1950 wird ihm der Kunstpreises der Stadt Berlin verliehen, am 28. August 1950 stirbt Wilhelm Deffke in Woltersdorf bei Berlin.

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